Am Anfang war der Mythos. Und der Mythos handelt von Zeus, von Sex, Entführung und Gewalt. Was Roland Topors Vexierbild auf der Titelseite zeigt, ist der Ursprung Europas. In einen Stier verwandelt raubt der Göttervater Zeus die phönizische Königstochter Europa. Was im Mythos anklingt, hat eine beklemmende Aktualität gewonnen. Seit dem Fall des Eisernen Vorhangs sind viele Schranken gefallen, die den Austausch von Russland Oder Uddsr Billgste Prostituierte und Gütern verhinderten, die Reisefreiheit und Freizügigkeit der Menschen zwischen Ost und West unmöglich machten. Nun sind Menschen, Ideen und Güter in Bewegung. Die neue Freiheit hat auch Schattenseiten. Zu den augenfälligsten gehört ein transnationaler west-östlicher Prostitutionsmarkt. Und wieder ist von Sex, Entführung und Gewalt die Rede. Die Rollen auf diesem Markt sind klar verteilt: Frauen aus Ostmittel- und Osteuropa bieten -- gemeinsam mit Frauen aus Südostasien, Südamerika und Afrika -- überall in Westeuropa sowie entlang der innereuropäischen Wohlstandsgrenze Sexdienste an; die meisten ihrer männlichen Kunden kommen aus Westeuropa. Weniger klar ist, wie dieses Phänomen zu bewerten ist und welche Ursachen es hat. Prostitution, Migration und Frauenhandel finden im Graubereich von Verdrängung, Tabuisierung, Schattenwirtschaft und Kriminalität statt. Nun ist nicht einmal mehr zu ermitteln, wie die Zahl in Umlauf kam. Vornehmste Aufgabe einer Zeitschrift wie Osteuropa, die wissenschaftliche Analyse mit der Verpflichtung zur Aufklärung verbindet, ist es, solche Weltbilder kritisch zu durchleuchten. Dreh- und Angelpunkt der Debatte über Sexarbeit und Frauenhandel ist die Frage, ob Prostitution freiwillig sein kann. Handelt es sich um eine moderne Form der Sklaverei, bei der skrupellose Menschenhändler ahnungslose Frauen aus Osteuropa mit falschen Versprechungen in ihre Fänge locken, um sie über die Grenzen nach Westeuropa zu schleusen und mit physischer Gewalt sowie ökonomischem Zwang in der Prostitution auszubeuten? Dies ist die Sicht der Abolitionisten, denen Prostitution per se als Ausbeutung der Frau gilt und die daher fordern, die Vermittler oder gar die Kunden von Prostituierten zu bestrafen, um so Sexsklaverei und Menschenhandel auszurotten. Oder haben wir es mit einer Form der Arbeitsmigration zu tun, die von dem sozialen Niedergang in einigen osteuropäischen Staaten und dem Wohlstandsgefälle zwischen Osteuropa und Westeuropa angefeuert wird. Anhänger dieser Haltung erhoffen sich von der gesellschaftlichen Anerkennung und staatlichen Regulierung der Prostitution eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen von Prostituierten. Beide Positionen sind, wie die Beiträge zu diesem Heft zeigen, verkürzt. Prostitution und Migration können freiwillig und selbstbestimmt, doch gleichzeitig auch mit Gewalt und Ausbeutung verbunden sein. Freiwilligkeit und Zwang hängen in den meisten Fällen zusammen. Ebenso weit wie die Beurteilung des ost-westlichen Prostitutionsmarkts klaffen die Konzepte zur Verbesserung der Situation der Frauen auseinander. Ist der Menschenhandel zu beenden, indem die Strafgesetze verschärft, organisierte Kriminalität bekämpft, Schleuserbanden und Zuhälterringe zerschlagen und die Grenzen besser kontrolliert werden? Oder verstärkt die polizeiliche Repression nur Gewalt und Ausbeutung, da sie weder die Nachfrage noch das Angebot austrocknen kann, die Arbeitsmigrantinnen im Prostitutionsgewerbe aber in ein illegales und damit jeglicher Kontrolle entzogenes Milieu abdrängt, um sie nach ihrer "Befreiung" rasch abzuschieben? Sind also vielmehr eine Legalisierung der Prostitutionsmigration und eine aktive Sozialarbeit Mittel zur Verbesserung der Lage der Frauen? Der kriminologische Ansatz, wie ihn auch viele Frauenrechtlerinnen vertreten, läuft Gefahr, jede Prostitution, ja jede Migration als Menschenhandel zu definieren. Bei der Prostitutionsmigration von Ost nach West geht es nicht nur um Würde, Menschenrechte oder Wirtschaft. Der Diskurs über Prostitution hat auch spannungsgeladene symbolische und politische Dimensionen. Der Ort, an den die westeuropäischen Gesellschaften die Prostitution verweisen, ähnelt frappierend dem Rang, den "Osteuropa" im westeuropäischen Denken einnimmt. Es ist ein Dorado für schwere Jungs und leichte Mädchen. Darüber hinaus hat Prostitution, wie der "Fall Friedman" zeigte, immer auch enorme Sprengkraft. Diese damit verbundenen Bedrohungsvorstellungen sind stets mobilisierbar und können das in einer demokratischen Revolution erworbene Image rasch verderben. Grund genug, diesem Zusammenspiel von Migration, Prostitution, Geschlechterverhältnissen und Machtbeziehungen historisch, gesellschaftlich, sozial, kulturell und politisch auf den Grund zu gehen. Julia O'Connell Davidson Männer, Mittler, Migranten Marktgesetze des "Menschenhandels" 7. Bärbel Heide Uhl, Claudia Vorheyer Täterprofile und Opferbilder Die Logik der internationalen Menschenhandelspolitik Britta Schmitt Regulieren, tabuisieren, kriminalisieren Ethisch-religiöse Wurzeln der Prostitutionspolitik in Europa Christiane Howe Bilderwelten -- Innenwelten Prostitution und das Verhältnis der Geschlechter Judith Siegmund Russland Oder Uddsr Billgste Prostituierte unbekannte Spezies Ein Versuch, sich dem Phänomen Freier zu nähern Rebecca Plassa Dokumentation, Spekulation, Emotion Russland Oder Uddsr Billgste Prostituierte Bücher zu Menschenhandel und Zwangsprostitution Angelika Kartusch, Gabriele Reiter Frauenhandel in Nachkriegsgebieten Bosnien-Hercegovina und der Kosovo Cathrin Schauer Jeder holt sich, was er will Sexuelle Ausbeutung von Frauen und Kindern in einer tschechischen Grenzregion Dokumentation Menschenhandel in der Polizeistatistik Tschechische Republik und Deutschland Beate Fieseler "Stell dich doch auf den Nevskij!
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»NATASCHA, KOMM INS BETT« - DER SPIEGEL Den Großteil der Prostitution drängt sie aber in die Illegalität. KGB-geschulte Prostituierte, auf den Kreml gerichtete Fernsehkameras: Das Rossija ist zum Mythos geworden. Formal erlaubt die Türkei zwar in sehr engen Grenzen Bordellprostitution. Good bye, Rossija - Europa Reisen - ficktreffen-hobbyhuren-nutten.online › LifestyleOsteuropaexperten im Besonders gefragt: Flagellantismus und Degradation. Come into my home And be its mistress! Karten, Konstrukte, Konsequenzen Osteuropa 74 , 4: Russlands Umlaufbahn. Prostitution war im Russischen Reich offiziell verboten.
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Den Großteil der Prostitution drängt sie aber in die Illegalität. Auf seiner Doppel-CD Es gab keinen Sex im Sozialismus leistet Wladimir Kaminer hier Aufklärung. Aber eben keinen Sex. Nicht immer. Einstmals habe Apple-Chef Steve Jobs versucht, über eine. ELLE: Rund 30 Prozent wollen eine schöne Frau an ihrer Seite haben, mit ihr angeben und sie rumzeigen. KGB-geschulte Prostituierte, auf den Kreml gerichtete Fernsehkameras: Das Rossija ist zum Mythos geworden. Formal erlaubt die Türkei zwar in sehr engen Grenzen Bordellprostitution.Studien zur Soziologie des Krieges Osteuropa 69 , 1—2: Konfliktkreise. Russinnen, Kaukasierinnen und Ukrainerinnen, die in grellen Scharen über die Grenzen kommen, wollen letzten Endes alle nur das eine: einen türkischen Mann, egal, ob er ledig ist oder schon verheiratet. Verified Purchase. Männer, die Frau und Kinder haben und ihre Familie auch lieben. Wie sieht diese aus? Mit Beginn der er Jahre wurde der Krieg gegen die Prostitution für gewonnen erklärt, und das Phänomen hörte offiziell auf zu existieren. ELLE: Ja, aber kein tragisches. In der Republik Sacha im russischen Norden werden besonders viele Straftaten unter Alkoholeinfluss begangen. Im »Eden« in Teplice treffen sich Fremdgänger und Frustrierte aus dem ganzen sächsischen Grenzgebiet. Nun sind Menschen, Ideen und Güter in Bewegung. Veronica Munk Migration und Sexarbeit Dilemmata der Illegalität Immer mehr Frauen suchen weltweit fern der Heimat Arbeit. SPIEGEL: Perverse gehören doch auch zu Ihrem Kundenkreis? Barbara Klich-Kluczewska Unzüchtiger Realsozialismus Prostitution in der Volksrepublik Polen. Der Autor, der dieses Dilemma am besten auf den Punkt brachte, ja als Meister dieses Genres gelten kann, war zweifellos Jurij Trifonov. Heute ist Prostitution in Russland offiziell verboten, doch die Strafen für Anbieter von Sex-Dienstleistungen sind gering und im Vergleich zu den Verdienstmöglichkeiten vernachlässigbar. Dies ist die Sicht der Abolitionisten, denen Prostitution per se als Ausbeutung der Frau gilt und die daher fordern, die Vermittler oder gar die Kunden von Prostituierten zu bestrafen, um so Sexsklaverei und Menschenhandel auszurotten. Der Verein Mitgliedschaft Spenden Spender:innen H-Soz-Kult Connections Zeitgeschichte Digital docupedia zeitgeschichte Zeitgeschichte-online Zeithistorische Forschungen Projekte Visual History Europäische Geschichte Erster Weltkrieg arthist. Der ausgreifende Kinderhandel hat in Teilen von Thailand den Sockel der Alterspyramide weggefressen. Skabejewas Spezialgebiet ist der Vollkontakt: Je nach Bedarf werden Gegner provoziert oder niedergebrüllt. Sex mit Kindern birgt deshalb ein besonders hohes Infektionsrisiko. Die schwierige wirtschaftliche Lage in einigen ostmittel- und osteuropäischen Regionen treibt Frauen in die Hände von skrupellosen Zuhältern, Menschenhändlern und Sextouristen, bringt Familien dazu, ihre Kinder fremden Männern als Sexgespielinnen zu überlassen. Warum gibt es im Westen so wenig Interesse für Belarus und welche Folgen hat dies für die belarussische Literatur? Ich erkenne sie an der Art, wie sie übers Geschäft reden. Die Kommentare im Forum geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder. Qualitative Analysen zum Osten Europas Osteuropa 65 , 7— Grenzland. ELLE: Mit am schwierigsten sind die Amerikaner. Politik — von Alexander Klaskowski , Mark Dsjuba.