Die Vorstellung von der züchtigen Antike ist eine Legende. Masturbation wurde nicht thematisiert, weil Sex überall zu haben war. Der Althistoriker Kyle Harper analysiert Bordelle und Lustsklaven. Waren die Römer heidnische Puritaner, die es bei gelöschtem Licht miteinander trieben und dabei die Toga anbehielten? Dies ist das Bild, das uns bis vor Kurzem zumindest eine Fraktion von Althistorikern vermittelt hat. Das antike Rom, so meinten sie, sei keineswegs sittenlos gewesen — im Gegenteil, es habe sich um eine von ehernen Gesetzen reglementierte, zudem auch noch fromme Gesellschaft gehandelt. Falsch, sagt Kyle Harper, ein Harvard-Zögling, der an der University of Oklahoma lehrt. Und er fragt: Was ist mit den Lampen? Jene Lampen standen in jedem römischen Schlafzimmer herum, sie wurden in Massenproduktion gefertigt einer der Produzenten war ein gewisser Pireithos aus Athenund sie zeigten eindeutige Szenen. Da war Eros, der Liebesgott; da war Zeus, der sich lustvoll an Leda verging; da waren Frauen mit Pferden zugange; alte Männer schauten jungen Paaren bei der Kopulation zu; es gab heterosexuelle wie auch gleichgeschlechtliche Szenen. Und hätte es damals schon einschlägige Webseiten im Internet gegeben, dann wären sie — und nicht die Deutschen — die Weltmeister im Anklicken von Pornos gewesen. Das heidnische Nutten Im Alten Rom war eine Stadt voller öffentlicher Badehäuser und Gymnasien, in denen nackt geturnt wurde. Man musste nur den Blick heben, um allenthalben schweinische Fresken zu sehen. Erst das Christentum machte dieser überwältigenden heidnischen Sinnlichkeit den Garaus. Damit will Kyle Harper keineswegs sagen, bei den alten Römern sei alles wunderbar gewesen. Auch stellt er die Christen keineswegs als asexuelle, frömmelnde Barbaren hin. Um die ganze Wahrheit zu sehen, muss man sich drei Dinge vor Augen halten, die bei näherer Betrachtung eng zusammenhingen: Päderastie, Prostitution und Sklaverei. Aber es gab diese Form des Sex selbstverständlich auch bei den Römern. Das Alter, in dem sie Nutten Im Alten Rom werden durften, reichte ungefähr von 16 bis 18 Jahren, mit offenen Altersgrenzen nach beiden Seiten hin. Als schändlich galt es, sich an einem Jungen zu vergehen, Nutten Im Alten Rom schon der Bart wuchs, denn dann bestand die Gefahr, dass er beim Geschlechtsverkehr zum stärkeren Part wurde. Aber die Unfreien, und hier besonders die Knaben, waren weder durch Gesetz noch durch Sitte geschützt. Noch im vierten Jahrhundert n. Die Bordelle waren extrem billig: Ein Geschlechtsverkehr kostete zwei Asse, Fellatio noch weniger. Zwei Asse kostete auch ein Laib Brot. Mit anderen Worten: Eine Prostituierte musste viele Männer über sich ergehen lassen, ehe sie ihren Tagesverdienst zusammen hatte. In den Bordellen arbeiteten sowohl Männer als auch Frauen, Knaben wie Mädchen. Das offizielle Heiratsalter für freie römische Mädchen war zwölf Jahre — unter höheren Ständen dürfte es in der Praxis ein wenig höher gewesen sein. Ehebruch galt im römischen Recht als Sonderfall des Diebstahls: Ein Mann vergriff sich am Eigentum eines anderen. Männer heirateten erst in ihren späten Zwanzigerjahren. Es galt sogar als tugendhaft, weil das bedeutete, dass sie nicht verheirateten Frauen nachstellten. Grundsätzlich galt Sex, der nicht mit romantischen Gefühlen verbunden war, als gesund: eine Art befreiendes Niesen mit dem Unterleib. Kein Wunder, dass käuflicher Sex zu den florierenden Wirtschaftszweigen des römischen Kapitalismus gehörte. Die wohlhabenden Römer allerdings bedurften seiner nicht. Sie brauchten keine Bordelle; sie hatten ja ihre Sklavinnen und Sklaven, die ihnen zu jeder Tages- und Nachtzeit zu Diensten sein mussten. Es wird geschätzt, dass das Imperium Romanum zu seinen Hochzeiten 70 Millionen Einwohner hatte. Sieben bis zehn Millionen von ihnen sollen Sklaven gewesen sein. Sie galten als res animaeals atmende Sachen, jede ihrer Körperöffnungen stand den Herrschaften zur Verfügung. Kyle Harper ist aufgefallen, dass im antiken Schrifttum Masturbation keine Rolle spielt. Es wird noch nicht einmal vor ihr gewarnt. Die Christen bewegten sich in dieser Kultur als winzige jüdische Sekte, die von einem fremden Stern gefallen zu sein schien. Das einzige, was sie von den Römern übernahmen, war die Einehe bekanntlich keine jüdische Erfindung. Ansonsten ragte ihre Sexualmoral in den römischen Kosmos aus erotischer Sinnlichkeit und Gewalt wie ein Keil, der alles zerspaltete, was in seinem Weg lag. Die christliche Auffassung von Ehebruch war revolutionär; die christliche Definition dessen, was künftig nicht mehr erlaubt sein sollte, radikal.
Sexcrimes! – Sex und Staat im alten Rom – Geschichtskrümel 76
Antikes Rom: Käuflicher Sex war das Boomgeschäft im Imperium - WELT „. Ähnlich wie in Griechenland waren auch in Rom Prostituierte die längste Zeit legaler Teil der Gesellschaft. Sie habe lukrative Posten verschachert und sich nachts in einschlägigen Etablissements Wettkämpfe mit den erfahrensten Huren Roms geliefert. Marginalisiert, klar;. Prostitution. Schmuddelsex im Lampenruß - DER SPIEGELBettina Eva Stumpp veröffentlichte eine umfassende Studie zur Prostitution im Römischen Reich. Innerhalb einer Ehe wurde nur vaginaler Geschlechtsverkehr als normal empfunden, eine Ehefrau sollte zudem generell keine Lust beim sexuellen Akt verspüren, denn er war allein zur Zeugung von legitimen Nachkommen bestimmt. Zwar standen Ehefrauen und Konkubinen unter dem Schutz der Gesetze, doch für die Prostituierten galt dies offenbar nicht. Bevorzugte Orte waren demnach Säulenhallen, Tempel — in erster Linie solche, die vor allem von Frauen verehrten Gottheiten geweiht waren, wie Isis , Pax , Ceres , Bona Dea oder Magna Mater , aber natürlich auch der Venus — Bäder, Circus und Theater und in Rom speziell auch im Armenviertel Subura. Selbst wenn die Eltern später rechtsgültig heirateten, konnten diese Kinder vor Justinian I. Manchmal waren es die Prostituierten selbst, die diese Inschriften anbrachten, manchmal der Zuhälter oder Besitzer, manchmal aber auch ein zufriedener oder auch unzufriedener Kunde.
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Marginalisiert, klar;. Sie habe lukrative Posten verschachert und sich nachts in einschlägigen Etablissements Wettkämpfe mit den erfahrensten Huren Roms geliefert. „. Zwar waren Frauen nur eingeschränkt geschäftsfähig, doch unterschieden sie sich. Viele Frauen im römischen Reich konnten ein recht unabhängiges Leben führen. Prostitution. Im Buch "Die Huren des alten Roms" nimmt uns Katy Kerry auf gut Seiten mit auf eine Reise der Lust in die Vergangenheit. Ähnlich wie in Griechenland waren auch in Rom Prostituierte die längste Zeit legaler Teil der Gesellschaft. In 8 Geschichten lässt sie unser.Auf Reisen und bei schlechtem Wetter trugen die Frauen ähnliche Umhänge und Mäntel, teils auch mit Kapuze, wie die Männer. Weblinks [ Bearbeiten Quelltext bearbeiten ]. Für die männlichen Römer war es nur wichtig, dass ihre «Matronen» ihnen Erben verschaffen konnten. Bekannt sind solche amicae an der Seite vieler bedeutender antiker Männer bekannt, etwa bei Scipio dem Jüngeren , Sulla , Verres , Pompeius und Marcus Antonius. Obwohl Frauen als das lasterhaftere und lüsternere Geschlecht angesehen wurden, wurde ihnen das freie Ausleben ihrer Sexualität weder in einer Beziehung noch als Prostituierte oder mit Prostituierten zugestanden. Das Massaker im Hippodrom wurde die Stadt Thessaloniki von einer Garnison gotischer Soldaten des römischen Kaisers Theodosius kontrolliert. Mehrfach stand Rom vor der potenziellen Vernichtung. In der Literatur werden die Kunden auch häufig als betrunkener Pöbel beschrieben. Solche Kataloge scheint es auch auf Papyrus gegeben zu haben, zumindest sind sie aus Abbildungen bekannt. Im antiken Rom war die körperliche Liebe ein verbreitetes Hobby. Trotz vielfach schlechter oder uneindeutiger Quellenlage kann man sagen, dass Prostitution im ganzen Römischen Reich verbreitet war. Die Schutzgöttin der Frauen war Juno. Die nicht zuletzt aufgrund der hohen Säuglingssterblichkeit niedrige Lebenserwartung von etwa 22 Jahren erforderte eine hohe Fertilitätsrate von fünf bis sechs Kindern pro Frau. Das Christentum und der Wandel der Verhältnisse Das vorchristliche Griechenland und Rom unterschieden sich also gar nicht so sehr in ihrem Verhältnis zu männlicher Homosexualität. Vor Belästigung und Vergewaltigung, vor allem durch höher gestellte Personen, waren die Dirnen nicht geschützt; praktisch waren sie Freiwild. Entzündungen der weiblichen Geschlechtsorgane behandelte man bevorzugt durch Salben und Zäpfchen. Frauen des Kaiserhauses [ Bearbeiten Quelltext bearbeiten ]. Die Bordelle betrieben zum Kundengewinn recht offensive Werbung. Ehehindernisse im Frühmittelalter — — Geschichtskrümel 33 Heute geht es um die Ehe im Reich der Franken, genauer um einen Teilaspekt, nämlich warum eine Ehe nicht zustande kommen konnte oder wie man. Auch wenn die christliche Kirche zu dieser Zeit die Unzucht schon zwei Jahrhunderte lang angeprangert hatte. Viele waren zudem Sklaven, was sie natürlich weiter einschränkte. Daher bestrafe Augustus Ehebruch und vergab kinderreichen Familien Privilegien. Wurden diese Mädchen gefunden, waren sie Eigentum des Finders und wurden nicht selten zu Dirnen herangezogen. Rechtslage [ Bearbeiten Quelltext bearbeiten ]. Die matrona , die Ehefrau des römischen Bürgers und Mutter seiner Kinder, war eine Autoritätsperson für die Familie, verwaltete Haus und Hof und hatte bezüglich ihrer Tugend ein gesellschaftliches Vorbild zu sein. Die antike Römerstadt Baiae war in der Antike ein nobler Ort und ist mittlerweile im Golf von Neapel versunken. Namensräume Artikel Diskussion.