Die Vorstellung, Prostitution sei "das älteste Gewerbe der Welt" wird — nicht nur am Stammtisch — bis in die Gegenwart hinein kolportiert. Die historische Realität sieht jedoch anders aus. Die ältesten Erscheinungsformen der Prostitution — von der Heiligen Hochzeit über die Hierodulenpaarung bis zur Apotropäischen beziehungsweise Unheilabwehrenden Prostitution — gingen auf sakrale Riten zurück. In der griechischen und römischen Antike waren Prostituierte, von freigelassenen Hetären und Kurtisanen abgesehen, Sklavinnen, in der Neuzeit wurden sie als "Huren" kriminalisiert und seit als "liederliche Weibspersonen" staatlicherseits reglementiert. Die sexuelle Dienstleistung meist weiblicher Menschen ist dabei zumindest in der Bundesrepublik Deutschland selbst seit Inkrafttreten des "Gesetzes zur Regelung der Rechtsverhältnisse der Prostituierten" am 1. Januar nur mit Einschränkungen als Woher Kommt Das Wort Prostituierte zu bezeichnen. Dass — wie Monika Heitmann, die Vorsitzende des Bremer Vereins "Nitribitt", im Jahre sagte — "das älteste Gewerbe … eigentlich gar keins ist ", soll im Folgenden am Beispiel des Jahrhunderts verdeutlicht werden. Im Jahrhundert vorwiegend in Bordellen statt. Jahrhunderts, dass Prostitution kein Gewerbe im eigentlichen Sinne sei. So besagte das Bremer Reglement vondas auf eine Hamburger Fassung zurückging, dass die "eingezeichneten Mädchen", auch wenn sie Steuern zu zahlen hätten, nicht glauben sollten, "ihr an sich schändliches und verwerfliches Gewerbe … sei anderen erlaubten Gewerben gleichzustellen"; die Steuern würden "nur zur Bestreitung der notwendigen Kosten ihrer polizeilichen Beaufsichtigung und der Heilung von Krankheiten erhoben …die sich die öffentlichen Mädchen durch ihre liederliche Lebensart selber zuziehen". Hintergrund der strikten Unterscheidung zwischen Prostitution und "erlaubten Gewerben" war das Verdikt der "Sittenwidrigkeit". Die Auffassung, dass Prostitution "sittenwidrig" sei, bestand seit der Reformation. In mittelalterlichen Städten wurde Prostitution — sanktioniert durch die katholische Theologie — als das "geringere Übel" im Gegensatz zu dauerhaftem Ehebruch oder sexuell motivierten Verbrechen von den Stadträten nicht nur geduldet, sondern sogar protegiert. Jedoch forderte Martin Luther in seiner Schrift "An den christlichen Adel deutscher Nation" sowie in einem Brief, der die Abschaffung der "Hurerey" zum alleinigen Gegenstand hatte, deren absolutes Verbot. Denn die "Frauen-" beziehungsweise "Hurenheuser" würden Ehebruch und sexuelle Verbrechen nicht verhindern, sondern erst ermöglichen. Luther ging sogar so weit, Prostitution mit Mord und Diebstahl gleichzusetzen, also mit Straftaten, die zu seiner Zeit mit dem Tode geahndet wurden, wenn er schrieb: Eine Stadt, die "Hurenheuser" dulde, könne ebenso gut "Mörderheuser und Diebeheuser aufrichten". Noch in Reichstagsdebatten der Kaiserzeit wurde diese Auffassung, wenn auch nur indirekt, vertreten. So plädierte in der Sitzung vom Schon bald darauf wurde diese religiöse Begründung auch juristisch fundiert. Da Prostitution als "sittenwidrig" galt, befand sich jede Prostituierte im rechtsfreien Raum. Das bedeutete, dass ihr alle Rechte der Gewerbetreibenden verschlossen waren, sogar das Recht, für ihre sexuellen Dienste bezahlt zu werden. Die Auffassung von der "Sittenwidrigkeit" der Prostitution überdauerte alle Gesetzesnovellen und politischen Umwälzungen bis zum Ende Woher Kommt Das Wort Prostituierte So stellte das Bundesverwaltungsgericht am Neben der "Sittenwidrigkeit" war seit Beginn des Jahrhunderts das moderne Gewerberecht ein weiterer Grund dafür, dass Prostitution nicht als Gewerbe galt. In der mittelalterlichen Ständegesellschaft waren die "erlaubten Gewerbe" in Zünften organisiert und entsprechend streng geregelt. Mit der Gründung des Deutschen Kaiserreiches wurde die Kontrolle der Prostituierten vereinheitlicht, erweitert und verschärft. Vom Bordell, dem früheren "Hurenhaus", war nicht mehr die Rede. Nach den älteren Bordellordnungen hatten die Prostituierten noch einige Rechte gehabt. So konnten sie über ihren Lohn verfügen, durften weder zum Beischlaf noch anderen sexuellen Handlungen gezwungen werden und der Bordellwirt war verpflichtet, das "Mädchen" zu unterstützen, "das seine Lebensart ändern und sich auf eine rechtliche Weise ernähren will". Diese Rechte waren in den Polizeivorschriften der Kaiserzeit ersatzlos gestrichen. Weiterhin nahmen die Bestimmungen deutlich an Umfang und Detailliertheit zu. So betrafen die Vorschriften der Königlichen Polizeidirektion in München neben der Kontrolle der Gesundheit und des Verhaltens der Prostituierten auch die Pflicht zu polizeilichen An- und Abmeldungen sowie Zeit- und Ortsangaben bei Reisen; sie schränkten die Freiheit der Wohnungswahl ein, verboten Kontakte und Zusammenleben mit bestimmten "Mannspersonen" und steckten — zum ersten Mal in der bayrischen Hauptstadt — zahlreiche Sperrbezirke und -zeiten ab. Jeder Prostituierten war "untersagt":. Bögen und den dort befindlichen Wirtschaften, mittags zwischen 12 und 1 Uhr, den Englischen Garten, die oberen rechtsseitigen und linksseitigen Isar-Anlagen und Auen, die Anlagen am Gasteig und zwischen dem Maximilianeum und Bogenhausen, die Anlagen beim städt. So oder so ähnlich sahen die Polizeivorschriften in allen fünfundzwanzig Bundesstaaten des deutschen Kaiserreiches aus.
Gebraucht und geächtet: Die Geschichte der Sexarbeit
National Geographic Während „Hure“, „Metze“ und „Dirne“ aus. (v.) er, "sich für beliebigen sexuellen Verkehr anbieten" (gewöhnlich für Geld), vom Lateinischen prostitutus, Partizip Perfekt von prostituere, bedeutet. Das Wort Nutte wird, wie auch die Wörter Hure, Metze und Dirne, als Synonym für das Wort Prostituierte gebraucht. Nutte – WikipediaDiese Rechte waren in den Polizeivorschriften der Kaiserzeit ersatzlos gestrichen. Bei der öffentlichen Prostitution stehen die Prostituierten an bestimmten, offiziell dafür vorgesehenen oder inoffiziell bekannten, offen einsehbaren Stellen und bieten sich potentiellen Kunden an. Mit der Ehefrau zeugte man Kinder, für erotische Abenteuer und körperliche Befriedigung ging man zur Lupa , der Hure. In Deutschland ist Prostitution von Erwachsenen, die dieser freiwillig nachgehen, seit dem Inkrafttreten des Prostitutionsgesetzes ProstG am 1. Diskussion um die Legalisierung [ Bearbeiten Quelltext bearbeiten ].
Inhaltsverzeichnis
(v.) er, "sich für beliebigen sexuellen Verkehr anbieten" (gewöhnlich für Geld), vom Lateinischen prostitutus, Partizip Perfekt von prostituere, bedeutet. Erste konkrete Belege für die gewerbsmäßige Prostitution sind aus der Antike überliefert. Während „Hure“, „Metze“ und „Dirne“ aus. Auch der Begriff selbst stammt aus dieser Zeit und. In der griechischen und römischen Antike waren Prostituierte, von freigelassenen Hetären und Kurtisanen abgesehen, Sklavinnen, in der Neuzeit. Das Wort Nutte wird, wie auch die Wörter Hure, Metze und Dirne, als Synonym für das Wort Prostituierte gebraucht.Angebot diverser Sexualpraktiken [ Bearbeiten Quelltext bearbeiten ]. Auch die Subunternehmerin versichert sich eigenständig. Zurück zum Glossar. Als Sonderform der Prostitution gilt die Surrogatpartnerschaft auch Sexualassistenz oder Sexualbegleitung genannt dar, die alte und behinderte Menschen bei der sexuellen Bedürfnisbefriedigung unterstützen soll. Verteilung über Zeitungen. Doch, sie forderten wirklich — fast einstimmig — das Staatsbordell … unter der Leitung von anständigen, gebildeten Frauen. Denn die "Frauen-" beziehungsweise "Hurenheuser" würden Ehebruch und sexuelle Verbrechen nicht verhindern, sondern erst ermöglichen. Daraufhin übergab sie der Betreffende, der sich als Kriminalkommissar erwies, dem nächsten Polizisten "mit dem Befehl, die Dame wegen Verdachts der Gewerbsunzucht der königlichen Polizeidirektion vorzuführen". Begleitservice und Besuchsprostitution [ Bearbeiten Quelltext bearbeiten ]. Brotkrümelnavigation Pfadnavigation Shop Zeitschriften Aus Politik und Zeitgeschichte Aus Politik und Zeitgeschichte Prostitution Prostitution — Das "älteste Gewerbe der Welt"? Im Alten Testament wird das Gewerbe sowohl als kultische als auch als Erwerbsprostitution erwähnt, zum Beispiel Spr 6,26 EU. Manche Städte haben Sperrbezirke eingerichtet. Etwas umgangssprachlicher definiert wäre: eine Prostituierte verdient mit sexuellen Handlungen Geld. Bei Begleitservice oder Besuchsprostitution Callgirls, Callboys werden Prostituierte direkt über Kontaktanzeigen im Internet und Printmedien oder über Vermittlungsagenturen sog. Kategorie : Prostitution. Weitere Informationen zum DWDS Über das DWDS-Wörterbuch Das DWDS als mobile App Der DWDS-Artikel des Tages. Am besten gestellt waren die Amicae oder Hetären — altgriechisch für Gefährtinnen. Prostitution sei zu einer sozialen Realität geworden, die es zu akzeptieren gelte. Einige Betreiber von solchen Modellwohnungen setzen gezielt auf diese Art des Angebots, um immer neue Gesichter zu garantieren und damit Kundeninteresse zu wecken. Im NS-Staat galten Prostituierte als asozial. Weitere Artikel aus dem Wahrig Herkunftswörterbuch. Keitel, Harvey. Artikel verbessern Neuen Artikel anlegen Autorenportal Hilfe Letzte Änderungen Kontakt Spenden. Vom Bordell, dem früheren "Hurenhaus", war nicht mehr die Rede. Prostitution erhält zudem eine gegenüber der bürgerlichen Ehe Kompensations- und Surrogatfunktion [ 86 ] zur Regulation des männlichen Triebhaushaltes. Spätestens seit den er Jahren wurde gegen den Widerspruch zwischen der öffentlichen Diskriminierung der Prostituierten und der heimlichen Wahrnehmung ihrer Dienstleistungen — vor allem durch Männer des Bürgertums — protestiert. Ein weiterer Ansatz ist die Charakterisierung aus Sicht der Kunden. Walisisch putain "Hure" stammt aus dem Französischen, wahrscheinlich über das Mittelenglische. Renaissance und frühe Neuzeit [ Bearbeiten Quelltext bearbeiten ]. Serienmörder wählen mitunter Prostituierte als Opfer, wie beispielsweise Jack the Ripper und Robert Pickton. Bei den kaiserlichen Truppen waren Prostituierte in vier Klassen unterteilt: Die erste und oberste Kategorie nahm die Mätresse ein, die zweite die Konkubine , die dritte die Metze , die vierte und unterste die Hure. Geschichte und Kultur. Wer Hunger hat, kauft Lebensmittel, wer friert, eine Jacke. August Bebel, damaliger Vorsitzende der SPD-Fraktion, bezeichnete die Prostitution Ende des Seit ist Prostitution nicht mehr sittenwidrig, sie wird als legale, reguläre Erwerbstätigkeit angesehen.